DWV Team in Costa Rica | Billabong ISA World Surfing Games 2009

Billabong ISA World Surfing Games 2009 - Sieg für Paul Grey und Thomas Lange

Was für ein Tag! Heute Morgen um 8 Uhr in der früh, kurz vor Wettkampfstart schlagen uns bereits wieder 30 Grad entgegen und wir wissen: Es wird noch viel heißer werden. Das kühle Meer lockt, doch Thies Möller muss sich gedulden. Erst um 9.30 Uhr ertönt das Startsignal zu seinem Heat: Der erste bei den WSG für Team Germany.

Auch wenn außer Thies niemand trompeten kann, macht das Team Riesenstimmung an der Wasserkante, auch Guatemala schwenkt für uns die Fahne.

Gestern noch in der Parade der Nationen mit uns getanzt, sind sie heute unsere größten Fans. Thies kämpft sich durch und sucht sich taktisch klug seinen Gegner Louis Chamarro aus Nicaragua, an dem er permanent dran bleibt. Beide liefern sich ein unerbittliches Battle um den zweiten Platz in dem Thies viele Wellen anstartet und mit souveränen Cut Backs absurft. Chamarro behält dennoch die Nase vorn, so das sich Thies schlussendich mit einem soliden dritten Platz zufrieden geben muss.

Dann ist Paul Grey an der Reihe und macht das Unmögliche möglich. Gegen Kristian Kimmerson (BRA), Carl Tattenbach (CAN) und Warren Knowles (BAH) rippt Paul was das Zeug hält und liefert eine Show der Superlative. Lange hält er sich mit solidem Surfen auf dem zweiten Platz hinter dem Brasilianer, sammelt Kräfte, um dann voll durch zu starten. In einer Left haute er vier verschieden Turns raus, die er gut miteinander verbindet und radikal ausführt.

Es ist nicht zu fassen, Paul ist auf der Eins. Das Team an der Wssserkante rastet aus, Thies spielt unseren Kampfsong, "Seven Nation Army" von den White Stripes, und wir führen Freudentänze auf. Die Fans am Strand und sogar die Heatsprecher sind überwältigt. Deutschland hat sich schon jetzt in die Herzen gespielt und das nicht nur durch die surferische Leistung. "Germany keeps firering up" schreibt die ISA auf der WSG Webpage und meint damit die Bombenstimmtung im Nationalteam. Es bleibt kaum Zeit zum Atem holen. Gerry Schlegel, von den Sprechern "Mr.Schägel" genannt, muss direkt nach Paul ins Wasser. Auf ihn warten Zähne fletschend Gabriel Medina (BRA), Alex Barnet (CAN) und Rex Calderon (NIC).

Gerry zeigt seine typischen Flussurfmanöver, wie 360s und Shophops und schindet damit mächtig Eindruck. Für den zweiten Platz reicht es dann aber ganz knapp nicht. Gerry holt eine 5,33 und Calderon zieht mit nur 1,3 Punkten Vorsprung an ihm vorbei und positoniert sich hinter dem Brasilianer der mit 10,76 den Heat gewinnt. Gerry ist kurz frustriert, aber die Reperchargerunde wartet und da will er noch mal das Ruder rumreißen. Um die Mitttagszeit, in der unerbittlichen Sonne, ist dann Thomas Lange am
Start. Die deutsche Surfikone, seit 6 Jahren wohnhaft in Costa Rica lebt, kennt den
Spot wie seine Westentasche und das stellt Thomas eindrücklich unter Beweis. Er sucht von Beginn an aktiv offene Shultern, wechselt immer wieder die Position und und kann starke Snaps und harte Newschool Manöver zeigen.

Thomas holt sich verdient den zweiten Platz hinter dem Brasilianer Marco Fernandez, dem Mann mit dem höchstem Heatscore des Tages. Glücklich und beseelt geht das Team in die Mittagspause. Um 15 Uhr schließt Daniela Cramer den erfolgreichen Tag mit einer souveränen Leistung in ihrem Heat gegen USA, Schweiz und Guatemala ab. In sehr schlechten Bedingungen mit großen Close Out Wellen kämpft sie sich durch, geht in die fettesten Dinger rein und kann drei Turns zeigen. Ein ums andere mal wird sie dabei durch den Backwash ordentlich durchgewaschen. "Du surfst wie ein Mann", kommen tiert Paul Grey Daniels Leistung. zu werden. Am Anfang noch auf Platz eins, zogen dann aber die Schweizerin und die Amerikanerin, die sich mit 13,0 Punkten, nach Weltmeisterin Sophia Mulanovich, den höchsten Heatscore der Open Frauen holte, an Dani vorbei. Dani war trotzdem happy. " Ich bin zum ersten mal bei einer Weltmeisterschaft dabei und hab Guatemala geschlagen, das ist für mich ein Riesenerfolg. Vor meinem Heat hatte ich echt Schiss und wollte eigentlich gar nicht raus. Aber jetzt bin ich sowas von heiss auf die Repercharge, da will ich noch mal alles rausholen." Ein perfekter Einstieg für die kleine Surfnation Deutschland. Wir werden weiter machen und euch jeden Tag auf dem Laufenden halten mit aktuellen News aus Playa Hermosa.

Quelle: DWV
Text: DWV | Lena Gilhaus

Jeff Johannson

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